Verlässlich — ein Leben lang

Unsere Mobilität befindet sich im Umbruch: Digitalisierung, die Elektrifizierung des Antriebsstrangs und autonomes Fahren bestimmen die Entwicklung. Dies erfordert ein Mehr an Elektronik, die es zu schützen gilt. Denn am Ende kann sie Leben retten. Für ihre zuverlässige Funktion sind optimal applizierte Dicht- und Klebstoffe, Vergussmassen und Wärmeleitpasten entscheidend.

Assistenzsysteme und Sensorik spielen bei der Fahrzeugentwicklung eine zentrale Rolle: Fällt eine Kamera aus, wird womöglich zu spät gebremst. Ist ein Sensor überhitzt, droht das finale Aus des Fahrzeugs inklusive Feuerwehreinsatz. Die Folgen können Menschenleben kosten. Daher muss der Schutz dieser Bauteile und Komponenten vor Umwelteinflüssen wie hohen Temperaturen, Schmutz, Feuchtigkeit oder starken Vibrationen zwingend gewährleistet sein. Die richtige Dosier- und Vergusstechnologie verhindert nicht nur kostspielige Teileausfälle und Defekte, sondern ist auch entscheidend für die Personensicherheit.

Automotive: Fahrzeugsensoren im Straßenverkehr
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Marc Heiter
Marc Heiter
eMobility Expert

Mit über 10 Jahren Erfahrung in eMobility ist Marc Heiter unser Experte für das Thema Batterieproduktion und ev Electronics. Mit seinem guten Netzwerk und tiefen Know-how zu vielfältigen Technologien treibt er Innovation voran.

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Realitycheck Sensorik – die Augen für Sicherheit und Komfort

Die Anzahl an Sensoren in E-Fahrzeugen ist groß: Radarsensoren, Parkdistanzsensoren, TMAP (Test Management Approach)-Sensoren, Ultraschallsensoren und Bildsensoren sind in der Fahrzeugentwicklung heute Standard. Der Schutz dieser elektronischen Systeme hat dabei oberste Priorität, um Funktion und Sicherheit der EVs („electric vehicles“) zu gewährleisten.

Sensoren werden deshalb mit flüssigen bis hochviskosen Medien verklebt, abgedichtet, versiegelt oder vergossen. Auch die offen am Gehäuse liegende Kontaktierung wird mit geeigneten Klebstoffen oder Vergussmaterialien gegen schädliche Einwirkungen abgeschirmt. Bei der Auswahl des geeigneten Materials gibt es kein „eines für alles“, da je nach Sensor sowie dessen Lage, Geometrie und Funktionsweise sehr unterschiedliche Eigenschaften von Bedeutung sein können.

3 Punkte, auf die Sie achten sollten

Cool bleiben: Um Ausfälle oder Defekte in elektronischen Geräten zu vermeiden, ist es entscheidend, die im Bauteil entstehende Wärme effizient abzuleiten. Dabei spielen Dosiergenauigkeit, Applikationsgeschwindigkeit und der Verschleiß der eingesetzten Anlagentechnik eine zentrale Rolle. Dies gilt insbesondere für die Dosierung von induktiven Ladestationen, HV-Batterien, Steuergeräten, Onboard-Ladegeräten sowie Advanced Driver-Assistance Systems (ADAS). Auch bei Leistungselektroniken ist Thermomanagement essenziell, denn es entsteht Wärme, die abgeleitet werden muss. Nur so ist Verlass, dass sie sicher funktionieren.

Sicher umhüllen: Elektronische Bauteile müssen vergossen werden, um ihre Funktionalität langfristig zu sichern oder auch, um wertvolles Know-how zu schützen. Der Füllvorgang variiert je nach Bauteilgeometrie und den Eigenschaften des Vergussmaterials, und kann unter Atmosphäre oder im Vakuum erfolgen.

Für hochwertige und reproduzierbare Vergussergebnisse spielt die Materialaufbereitung eine entscheidende Rolle. Systeme mit robusten Förderpumpen sowie ausgefeilter Verfahrenstechnik sorgen für einen sicheren Prozess. Besonders bei Füllanwendungen kommt es auf eine exakte Mengenabmessung des Materials und der einzelnen Komponenten an. Dies betrifft beispielsweise die Produktion von Bauteilen wie LED-Scheinwerfern, Sensoren oder Ladesteckern. Auch in der Batterieproduktion gibt es Füllapplikation zu erfüllen – so werden Batteriemodule oder auch Batteriespeicher mit flüssigen Medien vergossen. So ist zum einen das Gehäuse stabil und Kettenreaktionen im Fall der Fälle werden verhindert oder verlangsamt.

Ausfällen vorbeugen: Sensible Elektronik ist oftmals Umwelteinflüssen wie Staub, Feuchtigkeit, aggressiven Medien ausgesetzt. Davor müssen sie geschützt werden. Als Barriere vor äußeren Einflüssen fungieren hochviskose Dichtmittel, die auf das Bauteil, wie ein Gehäuse beispielsweise, in Form einer Raupe aufgebracht werden. Der Auftrag erfolgt meist automatisiert entlang einer bestimmten, vorher festgelegten Vergusskontur.

Dabei kommt es insbesondere auf einen präzisen, wiederholgenauen und kontinuierlichen Materialauftrag entlang der vorgesehenen Dichtkontur an. Gerade empfindliche Elemente wie Sensoren, Displays, induktive Ladestationen oder Leistungselektronik verlangen hier besondere Anforderungen. Zumal die aufgetragene Dichtung oftmals zusätzlich eine Klebefunktion erfüllen muss.

Kein Raum für Kompromisse

Die Elektronikgehäuse müssen dicht sein. 100 Prozent. Es ist der letzte und ein entscheidender Bearbeitungsschritt, bevor die Elektronik in das Auto eingebaut wird. Deshalb kommen bei diesen kritischen Dichtapplikationen vermehrt Vision-Systeme zur Inspektion zum Einsatz. Diese garantieren die Qualität der Dichtkontur nachweislich und rückführbar.

Dosierlösungen für maximale Performance

Nachhaltigkeit braucht Innovation

Eines steht fest, die Zahl der Elektrofahrzeuge wird steigen. Im Jahr 2030 werden es rund 35,7 Millionen produzierte Fahrzeuge weltweit sein. Mehr Fahrzeuge, die auch mehr Sensoren benötigen. Dabei geht nicht mehr nur um Kostenreduktion in der Produktion. Es geht um Innovation, verringertes Gewicht, Lieferketten – und den CO2-Fußabdruck. Partner, Zulieferer und Kunden verlangen ehrliche Nachweise in diesem Bereich.

Umso genauer die Dosierung, umso weniger Material wird benötigt. Umso ausgefeilter die Fördertechnologie, umso geringer die Restmenge. Umso besser geschützt, umso länger die Lebensdauer der Elektroniken – ein Gewinn für mehr Nachhaltigkeit. Und Sicherheit.

Dafür arbeiten wir bei Scheugenpflug im Verbund mit Atlas Copco. Lassen Sie uns unser Know-how mit Ihnen teilen, damit Sie Ihre Fertigungsprozesse für eine sichere E-Mobilität erfolgreich gestalten können. 

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